Ich freue mich sehr, wenn ich auch im Jahr 2014 häufig auf Touren gehen kann, allermeistens (aber nicht ganz immer) wird es wieder am Mittwoch sein.
Joggen musste ich im letzten Jahr weglassen, Langlauf gefällt mir gar nicht.

Es bleiben aber Wandern, Rennvelo, Biken, Schneeschuhlaufen und neu einfach Fototouren. Ich habe vermehrt Freude gefunden an schönen (Foto)Stimmungen, meistens bin ich aber nur mit meiner kleinen Kompaktkamera unterwegs.

Mittlerweile ist die Liste meiner Touren auf über 100 angewachsen. Da wäre es jammerschade, wenn Google diesen Blog-Dienst einmal abstellen sollte (und irgendeinmal, früher oder später, wird das der Fall sein). Darum habe ich begonnen, alle Berichte in Fotobücher zu kopieren, jeweils 1 Buch pro 3 Monate. Das ist zwar ein enormer Aufwand, aber ich denke das lohnt sich.
Natürlich sind die Bücher eigentlich nur für mich wertvoll, aber bei Interesse könnten sie auch von anderen Personen bestellt werden - mir unbekannte Personen müssten sich dafür einfach in einem kurzen Kommentar melden.

Alle Berichte der früheren Jahre sind zu finden unter:

Jahr 2013: mittwochstouren13.blogspot.com

Jahr 2012: mittwochstouren.blogspot.com

Alfred Lehmann

Mittwoch, 30. April 2014

30.4.2014 Wanderung am Lac des Brenets; auf der Suche nach Schachblumen

Was soll ich zu Hause jammern und wehklagen, dass wieder ein verregneter Mittwoch bevorsteht!
Stattdessen plane ich eine lange Zugfahrt (mache ich gerne) und dann eine kurze Wanderung auf der Suche nach einer sehr seltenen, schönen Blume, von der ich bisher nicht einmal den Namen gekannt habe.






Les Brenets - ziemlich abgelegen an der Grenze zu Frankreich, nicht gerade der Nabel der Welt.







Zunächst geht's bergauf zu einem Aussichtsturm.


Unterwegs im Wald:
Ich wollte dies wäre das in meinem Buch beschriebene "ausdauernde Bingelkraut" - schon wegen dem Namen.
Ist es aber nicht.

Vielleicht finde ich bei längerem Suchen dann noch einen Namen heraus.




Dann kommt völlig überraschend mitten im Wald dieser imposante "Jürgensen-Turm" in Sicht:


Der Turm sei im 19. Jahrhundert von einem Herrn Jürgensen erbaut worden, damit er von dort oben nach seiner Angebeteten ennet der Grenze hatte ausschauen können.
Ich verstehe: Wenn man bei Frauen Eindruck schinden will, dann taugt natürlich ein Gestell aus ein paar profanen Holzlatten nichts, da braucht es schon etwas Gemauertes!

Ich habe für den Herrn Jürgensen mit seinem gewissen Imponiergehabe volles Verständnis.

Haben wir doch auch gemacht - früher.

Einfach nicht gerade mit Türmen!


Weiter geht's durch den verregneten Frühlingswald:








Dieser Baum sieht nicht mehr so gesund aus - aber er ist zu etwas Besonderem geworden.



























Ich glaubte am Rand eines kleinen Moores schon erste Schachblumen gefunden zu haben, dabei ist es wohl "nur" Bachnelkwurz.



























































Und dann, nach weiterem Suchen in diesem Hochmoor finde ich sie, die Schachblumen!






Die Schachblumen kommen in der Schweiz nur noch an ganz wenigen Standorten direkt an der französischen Grenze vor, entlang des Doubs.
Ich habe sie an 2 Orten gefunden.










Weiter führt mein Weg durch einen lichten Frühlingswald entlang dem Lac des Brenets bis zum Saut du Doubs.
















Allerdings ist der Saut du Doubs dann eine ziemliche Enttäuschung: das ist nämlich schon alles.







Ich schaffe es gerade rechtzeitig um 12.35 zur Schiffsstation für die Rückfahrt per Boot nach Les Brenets. "Verkehrt täglich" steht im Fahrplan, ohne irgendwelche Einschränkungen oder Voranmeldungen.


Aber dies sieht gar nicht nach baldiger Schiffsabfahrt aus...

Ich frage im Restaurant, der Chef ruft irgendwohin an und berichtet dann, es fahre heute nur um 15.30.

Ich habe mich ja unterwegs auch schon gewundert, dass an einem verregneten Wochentag insgesamt 12! Kursschiffe auf diesem abgelegenen Seelein verkehren sollen.




Kein Gejammer da!
Rechtsumkehrt.

Ich erwische den gleichen Zug auch noch, wenn ich zu Fuss nach Les Brenets zurückmarschiere.


Ich bin ja sehr zufrieden, wie meine Tour an diesem trüben Mittwoch verlaufen ist!


Für alle naturliebenden Wanderer sei dieses Buch mit den sehr präzisen Standortangaben von seltenen Blumen empfohlen:
Sabine Joss: Blütenwanderungen in der Schweiz.

Auch meine Mittwochstouren zu den Adonisröschen und zu den Lichtblumen vor ca 1 Monat sind aus diesem Buch.

Links: 

19.3.2014 Biketour, und zu den Lichtblumen

16.4.2014 Wanderung zu den Frühlingsadonisröschen






Mittwoch, 23. April 2014

23.4.2014 Mit dem Bike: Hindelbank - Rämisgummen; zu den Krokus

Ich habe von verschiedener Seite gehört, dass die Krokusmatte auf dem Rämisgummen derzeit in voller Blüte sei.
Also auf mit dem Bike dorthin!












Unterwegs muss ich schon im Underbärgetal verschiedene Fotostops machen!














Einen Graureiher bekommt man selten vor die Linse, die fliegen immer weg, wenn man nur schon in Sichtweite kommt.

Diesen habe ich im Vorbeifahren gesehen, ich konnte mich dann hinter dem Holzstoss vorbereiten - et voila!










Ich glaube es kaum: Kurz vor Emmenmatt flitzt wiederum ein Hermelin nahe vor mit über das Strässchen!
Während ich meinen Föteler auspacke, äugt es immer wieder im hohen Gras zu mir und verschwindet dann wieder.







Schliesslich glaube ich es schon verloren zu haben, da sprintet es wieder ganz nah über den Weg zurück - so gibt's dann doch noch ein Bild.







Beim Aufstieg von Langnau nach Blapbach: einfache Blumen - aus der Nähe auch schön!





















































































































Jedesmal, wenn ich mit dem Bike Richtung Rämisgummen unterwegs bin, freue ich mich auf diesen schönen Rasenweg!

Bike-Federung rein - und rums!









Und dann auf dem Rämisgummen: es ist einfach eine Augenweide!



Man sieht es schon von weitem:







Ich finde, man könnte mit Fug und recht behaupten, dass diese Blumen im "Dichtestress" wachsen.

Ich will dieses Modewort doch auch einmal brauchen - es hat nach meinem Dafürhalten nämlich das Zeug, um dereinst vielleicht sogar zum Wort des Jahres 2014 erkoren zu werden...
(nach z.B. "Aldisierung", "Shitstorm" oder "Stellwerkstörung" in früheren Jahren).



Hier die Koordinaten für all jene, die auch einmal hierher kommen möchten:
631 950 / 191 400.






Schliesslich muss ich diesen wunderschönen Ort wieder verlassen, und in einer Schussfahrt geht's hinunter nach Trubschachen.
Trubschachen - das ist natürlich der Ort der Kambly-Güetzi!




"... den Bauch vollgeschlagen" wäre gerade etwas krass ausgedrückt, aber ich habe schon mehr als nur 2, 3 Güetzi versucht!











Eine derart schöne Tour kann man natürlich nicht so prosaisch beenden.
Darum hier noch zwei abendliche Stimmungsbilder kurz vor Hindelbank:





Mittwoch, 16. April 2014

16.4.2014 Wanderung Martigny - Saxon; zu den Frühlings-Adonisröschen


Diese Wanderung war Brigitte's Idee - wir sind zusammen unterwegs.





Von Martigny an geht's zuerst im Frühlingswald einer schönen Bisse entlang.

Das ist eher aussergewöhnlich - wir sind hier im Talboden, und normalerweise werden die Bissen hoch oben an den Abhängen zur Bewässerung angelegt.






Links und rechts des Weges hat es lauter Obstkulturen....











.... und auch austreibende Rebstöcke - hoffentlich wird's ein ganz vollmundiger runder Wein mit viel Körper und Abgang, usw  (=nicht meine Stärke).
















Auf halbem Weg liegt das Dorf Charrat.

Auf dem kleinen Hügel rechts sollten gemäss Beschreibung die ersten Adonisröschen vorkommen.





Und tatsächlich!




Diese Blume kommt in der Schweiz nur noch an wenigen Stellen im Wallis vor, eben bei Saxon und im Turtmanntal.
Ich kann mich kaum sattsehen und sattfotografieren an diesen schönen Büscheln!




Es ist nicht nur der Anblick bezaubernd, sondern auch zum Anfassen sind die feingegliederten Blätter seidenweich!

Da kommt einem am ehesten ein Katzenfell in den Sinn.
Doch - mir als Nicht-so-Katzenliebhaber fehlt natürlich in den letzten Jahren jegliche einschlägige Vergleichsmöglichkeit.
Ich finde halt, wenn man schon Vergleiche ziehen will, dann sollte es heissen: Das Fell dieses jungen Büsis ist so seidenfein wie Adoniskraut - und nicht umgekehrt!!   :)






Von hier an führt dann ein sehr schöner "Adonis-Weg" bis nach Saxon:















Am Wegrand finden sich auch andere besondere Blumen:





























Leider sind die Küchenschellen hier schon am Verblühen:
















Zu guter Letzt findet sich in Saxon dieses Bänkli, das als Besonderheit bergwärts gerichtet ist -
zum entspannenden Blick auf den Wasserfall.












PS:  Leider haben sich zwei Fehler eingeschlichen:

Wir sind natürlich von Martigny aus gewandert, nicht von St. Maurice wie ich ursprünglich geschrieben habe , ich habe das ganz einfach verwechselt.
Und die blauen verblühten Blumen sind nicht Alpenanemonen, sondern wohl Küchenschellen bei genauerem Nachschauen im Büchlein!